Wir lagen aber nicht nur auf der faulen Haut und so haben wir uns gleich wieder auf Jobsuche gemacht. Nach drei Tagen dann kam der Anruf von James. Schon am Telefon war mir klar, dass es mal wieder ein Abenteuer werden würde. Er klang etwas verwirrt aber trotzdem liebenswürdig. Gleich packten Katha und ich unsere Rucksäcke, denn schon am nächsten Morgen um 08:00 Uhr sollte der Bus losfahren... auf ins Ungewisse, wer weiß, was uns dort wieder erwarten wird.
Nächster Stopp: Jerdacuttup
Die Busfahrt dauerte ca. 7 Stunden und James war pünktlich, um uns an der Bushaltestelle mitten im Nirgendwo abzuholen. Dabei hatte er seine zwei super süßen Hunde Smokie und Ned Kelly den 3. :) (Ihr könnt ja mal nach Ned Kelly googlen. Ist ein wichtiger Teil der australischen Geschichte).
Nach einer kurzen Autofahrt kamen wir auch schon auf James Farm an.
Eigentllich bewirtschaftet und verkauft er hier Getreide, doch da die Saison schon vorbei war, wurde es Zeit, sich um seine mehr als 1000 Schafe zu kümmern.Wir sollten erstmal zugucken, was die zwei anderen Jungs, die noch da waren, so machen. Yann und Marius mussten den Schafen die Ohren "piercen" bzw. markieren. Dies passierte auf eine etwas ekelige Art, denn die Arbeitsgeräte waren nicht die besten. Mit einer Art Stanze wurde den Schafen ein Loch in die Ohren gemacht und dann musste man, mit etwas Gewalt, Plastikmarker durch die Löcher schieben; blutige Angelegenheit! Den Schafen hat das ganz und gar nicht gefallen und Katha und ich mussten auch erstmal kurz schlucken. Anschließend wurde den Schafen noch ein Stück vom Ohr rausgeknippst. "Hey Mädels, wollt ihr auch mal?" Ich hätte am liebsten laut "NEIN, bist du verrückt!" geschriehen aber da man nach Arbeitseinsatz und nicht fürs Rumstehen bezahlt wird sagten wir zu.
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Das war eine spaßige Angelegenheit, als wir mit dem Jeep über die Felder gerast sind :)
Am Montag mussten die Schafe dann zum Schären gebracht werden. Dafür wurden einige der Schafe blau markiert und sonntags hieß es dann, die blau markierten Schafe von den nicht markierten Schafen zu trennen. Tja, da steht man dann vor einem Haufen wild mähender Schafe, na dann mal rein ins Getümmel. "Steffi, da ist ein blaues Schaf!" Wie eine Bekloppte habe ich mich dann auf das Schaf geschmissen und zusammen mit Katha versucht es zu Fall zu kriegen. Nachdem das Schaf, mit uns auf dem Rücken hängend, seine Runden gedreht hat, konnten wir es endlich an den Läufen packen und über den Zaun wuchten. Okay, ein Schaf wäre geschafft, fehlen nur noch ca. 200 :D Der Staub wurde aufgewirbelt und teilweise konnten wir nichts mehr sehen. Staub und Dreck saßen uns in jeder Pore und sogar in den Augen aber die Arbeit musste weiter gehen und so kniffen wir tapfer unsere Arschbacken und Augen zusammen, um die letzten Schafe einzufangen. Endlich geschafft, was für eine Arbeit aber gleichzeitig hat es auch unglaublich Spaß gemacht! Kennt jemand McLeods Töchter? Genauso hab ich mich dabei gefühlt :)
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Nun war es zu spät, der Zaun war weg und James kämpfte mit Stimmungsschwankungen, wobei "fuck" sein Lieblingswort war :) James: "fuck fuck fuck... anyway, it's not too bad. Fuck it's really bad! I don't have a border anymore, fuck! I can't tell my wife, fuck! Anyway, I don't mind. Ah fuck off!" Wir waren sprachlos, doch gleichzeitig mussten wir uns auch etwas über ihn amüsieren. Unser alter Chef Roberto von der Basilikumfarm hätte uns wahrscheinlich den Kopf abgerissen und mit Basilikum ausgestopft :D
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Wir hatten Glück und durften trotzdem weiter arbeiten. Am nächsten Tag wartete schon der nächste Zaun auf uns, bei dem wir Unterstützung von den Jungs bekommen haben. Leider verlief es diesmal auch nicht ganz "Unfallfrei" und so plätteten die Jungs einen Traktor Reifen. Diese kleinen Pannen bekamen wir dann leider auch bei der Lohnauszahlung zu spüren, denn James hat jedem einfach 10 Arbeitsstunden abgezogen. Trotz der Unfälle bestand James immer wieder darauf, dass wir auf seiner Farm ein Abenteuer erleben sollten und so nahm er uns mit, um Emus zu jagen und er zeigte uns einen der größten Traktoren der Welt. Auf der wilden Fahrt über die Felder, haben wir noch einen großen Adler und sein Nest gesehen. So nah war ich noch nie an einem frei lebenden Adler. Unser James war schon ein lieber Kerl und so durften Katha und ich auch beim Yabbie (Krebse) fangen und köpfen dabei sein. Eine ganze Kühlbox voll haben wir gefangen und sie mussten alle lebendig entschwänzt werden.
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Ein paar Ameisen im Spühlmittel:
Der Adler:
Da kommt ein Gewitter auf:
Ausflug mit Yann und Marius: