Translate

Dienstag, 17. Juni 2014

Roadtrip Perth to Darwin - "no worries" - Teil 3

Tag 9 - 12 Warten in Port Headland

...gääähhnnn...




Tag 12 - 14 Broome
Wir verließen nun also endlich das heiße Port Headland, in dem wir 4 Tage festhingen. Auf dem Weg nach Broome kühlte es sich nicht wirklich ab, jedoch veränderten sich die Straßenverhätnisse.Wie als würde man durch ein Tor in eine andere Zeit fahren, änderte sich die Landschaft auf einmal von Trockenheit in ein Wasserparadies. Doch nicht nur die Landschaft änderte sich, auch die Straße glich nun mehr einem Paradies für Wasservögel als für Autos!
Trotzdem war es wie immer sehr heiß, also hielt sich unsere Unternehmungslust etwas in Grenzen. Doch was  man sich nicht entgehen lassen sollte, sind die Sonnenuntergänge in Broome, insbesondere am Cable Beach, einen 20km langem Sandstrand. Noch am gleichen Abend trafen wir wieder auf Tom, der mittlerweile alleine unterwegs war. Mit einem Bierchen in der Hand machten wir es uns gemütlich und genossen die schöne Aussicht, die vor uns lag. Tom kam noch mit der Idee, sich den "Stairway to the moon" anzusehen. Den "Stairway to the moon" kann man von März bis Okober sehen und entsteht durch die Reflektion des Mondlichtes bei Vollmond auf dem nassen Meeresboden. Durch die optische Erscheinung sieht es aus wie eine Treppe zum Mond. Ich habe vorher noch nie den Mondaufgang gesehen, ihr?
In den nächsten zwei Tagen machten wir noch ein paar kleinere Ausflüge zusammen. Ein paar von Marcos Freunden haben uns dann zum BBQ am Strand eingeladen. Gott, wie ich das vermisse! Sonnenuntergänge, BBQ am Strand, geselliges Beisammensein, einfach sorgenlos sein und das Leben genießen. Leider vergingen die drei Tage sehr schnell. Um unseren Zeitplan einzuhalten, machten wir uns wieder auf den Weg und mussten uns von Tom, nächtlichem Baden im Pool und englisch sprechen wieder verabschieden.
Nach so viel Harmonie und Frieden wartet schon wieder das nächste Abenteuer auf uns!


Erst war es noch heiß und trocken, ein kleiner Tornado vom Rauch eines Buschfeuers fegte übers Land....

...als auf einmal alles unter Wasser stand.




Sonnenuntergang am Cable Beach in Broome. Manchmal kann man auch Kamele am Strand entlang reiten sehen (oder auf einer Brüstung mit einer Flasche Bier in der Hand :) ).






"Stairway to the moon"

BBQ am Strand






Ausflug zu einem Leuchtturm

byebye Tom... see you in Darwin! :)




Tag 14 - 15 Tunnel Creek: Vertraue keinem Australier, wenn er sagt "no worries"! Vertraue jedoch auf die Warnschilder, wenn es welche gibt!

Back on the road, das nächste Abenteuer wartet schon!
Der Plan war zu einem Tunnel zu fahren, unter dem man durchlaufen kann. Wir sind auch bei diesem Tunnel angekommen aber der Weg war lang und sagen wir "australian like".
Da fuhren wir also wieder 100erte von Kilometern, achteten immer brav auf unsere Tankanzeige und dann das! Wir haben anscheinend eine Tankstelle verpasst. Ein Schild verriet uns, dass die nächste Tankstelle ca. in 400km kommt. Unsere Anzeige hingegen verriet uns, dass wir nur noch ca. 100 - 200km weit mit unserem Sprit kommen werden. "Das können die doch nicht ernst meinen, dass erst in 400km wieder eine Tankstelle kommt?!" Zum Zurückfahren war es zu weit und um die nächste Tankstelle zu erreichen auch. Also stellten wir uns darauf ein, dass wir bald mitten in der Pampa liegen bleiben werden, ohne Handyempfang, gnadenloser Hitze, vielen Fliegen und nicht allzu guter Laune. Tja, auch das ist eben Australien aber das ist ja nichts neues für uns.
Kein Handyempfang zu haben, Hitze und Fliegen waren unsere ständigen Begleiter aber keinen Sprit mehr zu haben, das war auch für uns neu. Irgendwann kamen wir an die Kreuzung, wo wir hätten abbiegen müssen, um den Tunnel zu erreichen. Als wäre es nicht genug, keinen ausreichenden Sprit zu haben, waren jetzt auch noch die Straßen gesperrt. Ein großes Schild wies darauf hin: "ROAD CLOSED". Wegen der vielen Regenfälle in der "wet season" Australiens, in deren Ausläufen wir uns immer noch befanden, kommt es oft zu unpassierbaren Straßen. Wir waren verzweiefelt, standen mitten auf der Straße und hofften auf ein Wunder...
Auf Wunder muss man in Australien anscheinend nicht lange warten, denn da kamen Chris und Ciara. Zwei Australier, die gerade mit ihrem Allradauto und Wohnwagen durch Australien fahren. "Hey guys, do you need help?" Jaaa, wir brauchten Hilfe! Wir erklärten ihnen, dass die Straße gesperrt ist und wir nicht mehr genügend Sprit haben, um zur nächsten Tankstelle zu kommen. "No worries", sagte Chris. "Die Straßen müssten wieder okay sein. Die haben bestimmt nur vergessen, die Schilder wegzunehmen" und Sprit könne er uns auch abfüllen, obwohl er selber nicht mehr allzu viel hatte. Nagut dachten wir, er lebt hier schon länger, er muss es wissen. Chris und Ciara wollten auch zu dem Tunnel. Sie fuhren schon voraus und würden dort auf uns warten. Ein bisschen komisch war es schon, doch wir folgten den beiden. Was blieb uns auch anderes übrig, es war ja auch weit und breit keine Menschenseele. Am Anfang waren die Straßen noch passierbar, doch je weiter wir reinfuhren, desto grausamer wurden sie. Schlaglöcher, die eher einem Krater glichen und eine sehr holprige Straße galt es zu überwinden. Ich hab gedacht unsere Heckscheibe zerspringt uns gleich wieder bei diesen Straßenverhältnissen! Das dies aber noch nichts im Gegensatz war, was uns am nächsten Tag erwartete, wussten wir noch nicht! Wie sagt man so schön? Schlimmer geht immer! Dazu aber später mehr. Nach ca. 40 Minuten kamen wir endlich am Tunnel Creek an. Wir trafen auf Chris und Ciara und schlugen unser Lager auf. Jetzt eine Flasche wohlverdientes Bier und entspannen... tja das dachten wir! Chris fragte uns, ob wir nicht heute schon in den Tunnel wollen. Hmm gut, eigentlich keine schlechte Idee, denn dann könnten wir morgen alle zusammen weiter fahren. Ich hatte schon ein komisches Gefühl, denn es war bereits halb vier und in Australien geht die Sonne recht früh unter. "No worries" sagte Chris wieder und "Schuhe braucht ihr nicht bzw nur Flip Flops, ihr könnt auch euer Bier mitnehmen, das Wasser ist nur Knöchel tief". Ahja, darauf wollte ich mich lieber nicht verlassen und entschloss meine Bierflasche lieber stehen zu lassen und Schuhe anzuziehen. Katha und Marco wollten ja nicht auf mich hören also mussten sie fühlen, denn sie entschieden sich gegen feste Schuhe und für das Bier :D. Schon auf dem Weg zum Tunnel, war der Weg schwaz vor dicken Ameisen. Wurdet ihr schon mal von einer gebissen? Ich kann es euch nicht empfehlen.
 Bereits der Weg in die Höhle führte über Stock und Stein und als Chris voran ins Wasser stiefelte, war dieses eher oberschenkel- und als knöcheltief! Die Bierflasche war auch alles andere als hilfreich beim Klettern. "Leute habt ihr eine Taschenlampe?" Euhm, tjoa wir hatten meine kleine Funzel, das musste reichen. Der Anfang war gemacht, es ging nun immer tiefer in die Höhle und die Sichtweite betrug gleich null! Man sah einfach nichts! Nur schwarz! Es ging über spitze Steine und durch noch mehr Wasserlöcher mit kleinen Krebsen und wer weiß, was sonst noch darin war, wir haben ja nicht viel gesehen.

Gott, ich hatte schon mit Schuhen Schiss da durch zu laufen und war deswegen heil froh, dass ich keine Flip Flops bzw. nackten Füße hatte! Ich konnte Katha ansehen, dass sie sich dadurch kämpfen musste, doch sie meisterte es super! Ich weiß nicht, ob ich mich da ohne Schuhe durch getraut hätte. Endlich, wir kamen zu einer Art Lichtung, wo wir eine kurze Pause machten. Man sah, dass die Dämmerung schon langsam einsetze, also machten wir uns relativ schnell wieder auf den Rückweg. In der Höhle war es teilweise glitschig und wir mussten aufpassen, nicht ins Wasser zu fallen. Ab und zu merkte ich, wie ich durch ein Spinnenetz gelaufen bin, welches ich mir aus dem Gesicht wischte und nur hoffen konnte, dass der Bewohner dieses Netzes, jetzt nicht auf mir saß! Es war stocke finster, ab und zu hörte man ein Geräusch, doch am meisten übertönte unser Gestöne von den Anstrengungen und der Anspannung. Endlich, wir sind draußen. Moment mal, das ist nicht der Weg, wo wir her gekommen sind! Es war mittlerweise auch schon außerhalb der Höhle dunkel geworden und wir hatten Mühe, den richtigen Weg zurück zu unseren Autos zu finden! Ja prima, sowas brauchte ich jetzt überhaupt nicht! Doch dann, den Spürnasen sei dank, kamen wir wieder auf den richtigen Pfad mit den vielen Ameisen, ihr erinnert euch? Katha auch und deshalb rannte sie wie von der Terantel gestochen einfach los in die Dunkelheit und hatte dabei Marcos Flip Flops in der Hand! Ich bin Katha hinterher gerannt und aus der Ferne, konnten wir dann nur noch Marco schreien hören "Scheiß Ameisen, verdammt!" :D Der Arme hatte keine Schuhe mehr und Barfuß auf den spitzen Steinen zu laufen macht auch keinen Spaß. Zum Glück nahm er es Katha nicht übel und beim nächsten Bierchen war schon wieder alles vergessen. Ich war heil froh, als wir alle ohne Verletzungen bei den Autos waren und wir endlich müde ins Bett fallen konnten.

Goodbye Tageslicht...













 










 
















 













Der nächste Tag... schlimmer geht immer

..."no worries, die Straße kann ab jetzt nur noch besser werden". Sein "no worries" kann er sich bald sonst wo hinschieben! Was die Straße betraf blieben wir eher skeptisch. Chris und Ciara fuhren wieder voran. Wenn wir innerhlab der nächsten Stunden nicht das Ende der Straße erreichen, würden er und seine Freundin wieder zurück fahren, um uns zu holen. Alles klar, dann mal los. Es dauerte nicht lange, da waren Chris und Ciara außer Sichtweite und das erste Schlamassel wartete schon auf uns, ein Wasserloch! Ok, die Ruhe bewahren, denn wir haten schon ein kleineres Wasserloch zuvor überstanden. Anlauf nehmen ... Augen zu...beten....uuund.... scheiße, wir stecken fest! Es tat sich nichts mehr, weder vor, noch zurück, das Auto gab keinen Mucks mehr von sich. Während ich Katha gut zugeredet habe, denn sie saß am Steuer, behielt Marco mal wieder einen kühlen Kopf, stieg ins Auto und kämpfte sich langsam durch das Loch. Jaaaa sehr gut, geschafft! Der Mut in uns stieg wieder und wir vergeudeten keine Zeit und fuhren weiter. Bloß schnell runter von dieser verdammten Straße. Ach ja, was wäre es schön gewesen, hätten wir jetzt freie Fahrt gehabt, doch das Schicksal lies uns nicht so einfach davon kommen. 
Ein noch viel größeres, braunes Wasserloch lachte uns ins Gesicht und versperrte die ganze Straße! Von wegen die haben nur vergessen die Schilder weg zu machen! Die Schilder hatten ihre Daseinsberechtigung! Es gab kein zurück, denn auch dort versperrte uns Wasser den Weg. Wir mussten prüfen wie hoch das Wasser stand und so stapften wir mit nackten Füßen durch die braune Brühe, die uns mal wieder bis zum Oberschenkel ging. Schlangen? Krokodile? Sonstiges Getier? Jap, hätte alles drin sein können, doch was will man machen. Die Aussicht darauf, das jemand vorbei kommen und uns retten würde, war eher gering. Welcher Vollidiot befährt schon eine Straße, wenn ein großes Warnschild darauf hinweist, dass diese geschlossen ist *hust*. Nagut, es hilft alles nichts, da müssen wir jetzt durch. Marco saß am Steuer. Er startete den Wagen und fuhr los... Platsch, rein ins Wasser! Tuck, tuck und dann nichts! Wieder war das Auto aus und wollte sich nicht mehr von der Stelle rühren. Verdammt, dass kann doch nicht sein, was machen wir jetzt!? Ich hab uns schon im Outback versauern sehen.
 Aber Rumstehen und Jammern bringt auch nichts also versuchte Marco weiter, uns aus dieser Misere zu befreien. Fragt mich nicht wie aber er hat es geschafft! Nur mit Hilfe der Zündung ist das Auto Stück für Stück aus dem Wasser geschaukelt. Wir beteten um jeden Millimeter, den es näher zum Ufer gehüpft ist. Jaaaaaaaaa geschaaaaaaaft! Marco, du Held! Wir wussten, es war gut, ihn als Reisepartner zu haben (das wussten wir natürlich auch schon vorher ;D ). Endlich befreit aus dem Wasser setzten wir unsere Reise fort und dachten, Chris und Ciara sind schon längst über alle Berge. Doch dann sahen wir sie auf einmal auf der Straße, wie sie die Einzelteile ihrer Stoßdämpfer einsammelten. Tja, sie wären uns also keine große Hilfe gewesen, wenn wir wirklich nicht mehr aus den Wasserlöchern gekommen wären! "So ein Mist, können wir euch helfen?" Sie winkten ab und meinten, dass wir nichts für sie tun können. Nicht ganz glücklich, da wir ihnen nicht helfen konnten und sie uns immerhin etwas von ihrem Sprit gegeben haben, setzten wir unsere Reise fort.

Es gab keine weiteren Zwischenfälle mehr... haha... guter Witz, das wäre doch langweilig, wenn jetzt alles reibungslos verlaufen würde oder? Schon am Tunnel Creek klagte Katha über Ohrenschmerzen, welche mittlerweile immer schlimmer wurden. Wie ihr wisst, passiert so etwas IMMER an einem Samstag Abend oder eben an einem Sonntag Morgen. Also auf zum Krankenhaus in Kununarra! Das ist ein teurer Spaß, das kann ich euch sagen. 203$ nur dafür, dass einen der Arzt sieht. Wir hatten Glück und der er konnte sogar Deutsch. Er verschrieb Katha Anthibiotika und sagte uns, dass sie wahrscheinlich eine Infektion hat, welche durch das Tauchen und die Wasserlöcher kommen kann, in denen wir schwimmen waren (Karijini NP). Es kommt in Australien häufig zu Infektionen im Ohr, da die stehenden Gewässer oft warm und voller Bakterien sind. Kathas Angst eine Spinne oder Fliege habe sich in ihr Ohr eingenistet, konntet zum Glück schnell widerlegt werden. Nach 3h endlosem Warten ging es weiter nach Katherine.


Tag 15 - 16 Katherine NP: Kaffefahrt im NP

Welcome to the Northern Territory! Geschafft! Ich habe alle Staaten Australiens bereist!









Im Northern Territory wollten wir uns den Katherine NP ansehen. Durch die vielen Monsunartigen Regenfälle sind einige Teile des Parks jedoch noch gesperrt. Auch wegen der Krokodile, die sich noch in den Flüssen herumtreiben, ist der Park nur begrenzt zugänglich. Gewandert sind wir ja nun auch schon genug und so entschlossen wir uns, eine Bootsfahrt zu machen, um wenigstens einen kleinen Einblick zu bekommen. Die Tour war recht teuer und wir hofften auf ein kleines Abenteuer, doch bei dem "Rentnerverein" und Familien and Board machten wir uns keine große Hoffnung. Die Tour war im Großen und Ganzen gut, doch erinnerte sie uns etwas an eine Kaffeefahrt. Naja, immerhin besser als Laufen und ein paar schöne Dinge haben wir dann doch gesehen.

Eine Bootsfahrt die ist lustig, eine Bootsfahrt die ist schön...


Alles voller Fledermäuse...




Ein "Wasserfall" zum schwimmen


















Unser kleiner Freund beim Baden



Aboriginie Felsmalerei



Ein Boab Baum/ Affenbrotbaum. Verwandt mit den Affenbrotbäumen aus Afrika und Madagaskar


Tag 17 Litchfield NP

Ein NP jagt den anderen, doch dem Karijini Park kann meiner Meinung nach, keiner das Wasser reichen. Vielleicht waren wir aber mittlerweile auch zu erledigt, um noch groß Freude am Wandern und NP zu entwickeln. Mit dem Auto fuhren wir alle "Sehenswürdigkeiten" des Parkes ab. Sehr touristisch und nichts, was wir nicht schon in irgendeiner Form gesehen hätten.Trotzdem gibt es auch hier ein paar schöne Ecken, die z.B. zum Schwimmen einladen (Florence Falls). Nach einer Abkühlung ging es weiter in den Endspurt in Richtung Darwin.


Unser letzter Gewaltmarsch. Es war so anstrengend diesen Fluss zu erreichen!



 


 


Tag 18 - 21 Darwin: Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei :)

In Darwin endete unsere Reise und wir mussten uns von unserem, mittlerweile geliebtem, Campervan trennen. Auch Marco sollte hier, ursprünglich geplant, verabschiedet werden, doch wie wir wissen, verläuft hier nichts nach Plan, was in diesem Fall auch sehr gut war! Wir waren froh, ihn noch etwas bei uns zu haben, jetzt wo wir so viel durchgemacht haben und ein richtig gutes Team und sogar Freunde geworden sind! Spontan wie Backpacker eben sind, entschloss Marco noch vor Antritt unseres Roadtrips eine 3 Tages Tour zum Ayers Rock mit uns zu buchen (Wir hätten ihn auch nicht früher gehen lassen :) ). Wir scheinen einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck gemacht zu haben. Katha und ich sind halt auch einfach die coolsten :D Ein bisschen Spaß muss sein :)
Darwin fand ich nicht so spannend. Es gab viele Palmen, ja, aber das wars es auch schon. Die Lagune zum schwimmen glich auch eher einem Bakterien verseuchtem Wasserloch als das sie einladend war und viel zu sehen gab es auch nicht. Das einzig Gute war, dass wir Tom hier wieder getroffen haben und noch etwas Zeit mit ihm verbringen konnten, bevor es ein paar Tage später mit dem Bus nach Alice Springs ging.

Puuhhh ein langer Bericht über unseren drei Wochen Roadtrip von Perth nach Darwin! Aber es gab ja auch viel zu erzählen und dabei habe ich längst noch nicht alles aufgeschrieben. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es wohl einer der schönsten, aufregensten, emotionalsten, abwechslungsreichsten und erfarungsvollsten Roadtrips meiner Australienreise war! Ich habe nicht nur vieles erlebt und über mich selber gelernt, sondern konnte diese einzigartigen Momente mit zwei ganz besonderen Menschen teilen! Marco und Katha, DANKE für die tolle Zeit die wir hatten, ihr seit die besten Reisepartner, die man sich vorstellen kann! Wir haben viel zusammen gelacht und es gab auch mal nicht so schöne Momente aber egal wie sehr wir geschwitzt und gestunken haben, wir haben immer zusammen gehalten! Wenn wir mal alt und grau sind, möchte ich bitte immer noch mit euch über unsere Erlebnisse von "damals" quatschen und lachen :) See you soon in Berlin!


Mittwoch, 11. Juni 2014

Roadtrip Perth to Darwin - Karijini NP und eine böse Überraschung - Teil 2

Tag 6 - 8 Schnorcheln und dann auf zum Karijini NP


Zum Abschluss in Exmouth und am Ningaloo Reef fuhren wir nochmal zum Turquoise Bay um dort zu schnorcheln. Ich kann es nur nochmal sagen, wie faszinierend die Unterwasserwelt ist! Mein Fazit, ob das Ningaloo Reef nun besser als das Great Barrier Reef ist, ist schwer festzulegen. Den Vorteil, den ich im Ningaloo Reef sehe ist, das es direkt "vor der Tür" liegt und man nicht ewig mit dem Boot zum Schnorcheln rausfahren muss und natürlich die Walhaie, wenn man denn in der richtigen Saison da ist. Ansonsten finde ich beide Riffe gleich toll und einzigartig. Es lohnt sich auf jeden Fall wenigstens eins davon anzusehen.
Wir hatten eine tolle Zeit in Exmouth, doch nun war es Zeit wieder aufzubrechen, denn es lag noch einiges vor uns.
Auf unseren nächsten Stopp freute ich mich auch schon riesig, den Karijini NP. Ich habe viele Fotos gesehen und schon einige Leute sagen hören, das dies der beste NP sei. Wir kamen gegen Nachmittag auf unserem Campingplatz an. Die Dame am Empfang meinte, dass wir noch Zeit hätten eine Wanderung zu machen. Es war schon reltaiv spät also lies die Hitze auch etwas nach. Wir sollten uns jedoch nicht zu lange dort aufhalten, denn der Wanderweg wurde mit Class 5 ausgeschrieben, also dem höchsten Schwierigkeitsgrad und wenn es dunkel wird, findet man nur sehr schwer den Weg zurück ins Camp. Wir hatten einen straffen Zeitplan vor uns und da wir viel sehen wollten entschlossen wir uns, die Wanderung zur Joffry Gorge noch zu machen.

Auf gehts, alle mir nach! Es hat sich gelohnt. An den Felswänden
ging es hinunter in die Schlucht bis zu einem kleinen natürlichen Pool, in dem man schwimmen konnte. Die Abkühlung konnten wir gut gebrauchen. Nach dem Plantschen machten wir uns dann schnell wieder auf den Rückweg, denn die Sonne verabschiedete sich so langsam. Ich liebe NPs zum anfassen. Ich komme mir dann manchmal vor wie in einem Indianer Jones Film, alles ist ein großes Abenteuer. Wie bei einer Schnitzeljagt muss man den richtigen Weg finden, der teilweise nur durch kleine Schildchen markiert wurde. Ein falscher Schritt oder zu viel Übermut und man stürzt ab. Etwas erledeigt aber glücklich von den Eindrücken fielen wir abends ins Bett und freuten uns, was morgen noch auf uns warten würde. Für den Karijini NP hatten wir ca. drei Tage eingeplant..


Karijini NP - das volle Programm

Früh um 05.30 Uhr klingelte der Wecker. Wir hätten ihn eigentlich gar nicht gebraucht, denn wir lagen eh die meiste Zeit wach wegen der Hitze und der vielen Mücken. Bierflaschen dienten uns als Abkühlung (nein, nicht zum trinken, zumindest nicht in der Nacht), doch auch die waren ganz schnell wieder warm. Also war es eigentlich nicht schlimm, um 05.30 Uhr aufzustehen, sondern eher eine Erlösung vom vielen Rumgewälze im nassgeschwitzen Bett. Marco und Katha musste ich etwas gut zu reden, denn viel Lust zum Wandern hatten sie nicht, noch nicht.
Unser erster Stopp war die Weano Gorge mit dem Handrail Pool. Nach einer langern Wanderung durch die Gorge (Schlucht) wurde die diese immer enger und nach einer Weile tat sich endlich der Handrail Pool auf. Ein riesen natürlicher Pool, umgeben von den hohen Felswänden der Schlucht. Wir konnten gar nicht so schnell gucken, als Katha sich die Klamotten vom Leib riss und in den Pool sprang. Er sah auch wirklich sehr verlockend aus also ließen wir nicht lange auf uns warten und sprangen hinter her! Wow, ist das schön hier! Überwältigt von der traumhaften Kulisse, genossen wir unsere Abkühlung und machten uns dann auf zur nächsten Attraktion, der Hancock Gorge. Der Wanderweg war sehr abwechslungsreich und mit viel Klettern verbunden. Rutscht man ab, fällt man ins Wasser samt Fotoapparat und Rucksack, also ist Vorsicht geboten. Es wäre gemein, würde ich jetzt sagen, ich wusste warum ich Katha nicht meine Kamera anvertraut hatte, denn schwupps rutschte sie über einen spitzen Stein und setzte sich samt Klamotten ins Wasser. Die Wege waren aber auch wirklich schwierig und gemein teilweise.
Den Spiderwalk und den Kermit Pool haben wir dann ohne weitere Vorfälle gemeistert und konnten einfach nur staunen, was die Natur uns dort bot! An dieser Stelle, lasse ich am besten wieder die Bilder sprechen, die ihr weiter unten finden könnt.

Nachdem wir genügend Eindrücke und Fotos gesammelt hatten, machten wir uns zurück zum Auto. Da saßen wir also und trieften vor uns hin. Bereit jede einzelne Fliege zu erschlagen, die sich auf uns setzte würde... doch uns fehlte jegliche Kraft dazu. Die Hitze entzog uns das letzte bisschen Enegerie und so überlegten wir uns, weiter wandern zu gehen. Ja ihr lest richtig, weiter wandern. Es hört sich widersprüchlich an, doch in den Schluchten war die Wärme erträglicher.
Also auf zu unserer dritten Wanderung, auf zur Dales Gorge. Von der Dales Gorge aus, erreichte man die Fortescue Falls und von dort aus ging es weiter zum Circular Pool. Die Wanderung hätten wir sicherlich mehr genießen können, wenn wir nicht schon so kaputt gewesen wären. Nichts desto trotz, erfrischten wir uns kurz in den Fortescue Falls. Auch beim Circular Pool wollten wir kurz hinein tauchen, doch die komischen schwarzen Würmer im Wasser hielten uns dann doch davon ab. Also immer schön aufpassen wo ihr gerade reinspringen wollt. Nicht nur ob Krokodile in der Gegend sind, sondern auch auf kleine Tierchen achten.
Was für ein aufregender und spannender Tag, doch die Eindrücke, die wir im Karijini NP sammeln konnten, sind unbezahlbar! Ich bin sehr stolz auf uns alle, denn es war ein hartes und anstrengedes Erlebnis, doch wir haben uns den Mut und die Abenteuerlust nicht nehmen lassen!

Ich glaube, ich wiederhole mich an dieser Stelle, doch der Karijini NP war ein absolutes Highlight auf meiner Australien Reise! Natur zum Anfassen pur, Abenteuer und manchmal das Gefühl, als wäre man bei Jurassic Park oder in einer anderen, vergessenen Welt.
Dass wir noch am gleichen Tag wieder unseren Mut und unseren guten Zusammenhalt unter Beweis stellen mussten, das ahnte niemand....



Immernoch Tag 8 - böse Überraschung...

Wir hatten noch ein paar Kraftreserven und so verließen wir den Karijini NP und fuhren Richtung Port Headland. Bereits im NP zog sich der Himmel langsam etwas mit dicken Wolken zu. Auf der Fahrt begann es dann in der Ferne zu blitzen. So ein Gewitter sieht bei den endlosen Weiten Australiens schon cool aus, dachten wir uns und wollten das Spektakel in Ruhe ansehen. Wir fuhren also auf den nächsten Parkplatz, um Blitze zu beobachten. Einige riesen Roadtrains (LKWs) hielten auch auf dem Platz, da es immer windiger wurde und sie nicht mehr fahren durften. "Marco, komm lieber rein, es fängt an zu regnen". Draußen war es mittlerweile dunkel und der Regen prasselte auf unser Auto. Der Wind nahm zu, also beschlossen auch wir ertstmal ab zu warten, bis sich die Lage beruhigt. Wir wollten nur kurz den Schauer abwarten und dann weiter fahren, doch aus diesem Plan wurde nichts! Der Regen wurde immer heftiger und der Wind hatte mittlerweile Orkanstärke erreicht. Marco zog die Handbremse an und hielt das Lenkrad fest. "Oh mein Gott, dass wird ja immer schlimmer!" "Leute guckt mal aus dem Fenster, die ganze Straße steht unter Wasser!" Panik machte sich breit, doch Marco behielt einen kühlen Kopf und versuchte uns zu beruhigen, obwohl er wahrscheinlich selber die Bremse fast durchs Auto getreten hätte vor Angst. Die Blitze kamen immer näher, plötzlich sahen wir Buschfeuer in der Ferne, das Auto wurde durchgeschüttelt und der Regen war nun so laut, dass man nichts anderes mehr hören konnte. Es blitze vor uns so hell auf, dass wir dachten, wir werden blind vom hellen Licht oder es schlägt gleich bei uns ins Auto. Es war ein lautes Getose und Prasseln, wir hatten Angst, das Auto würde gleich einfach vom Wind weg weggedrückt. Ein Moment des Chaos und der Angst doch dann... alles ruhig... Wir guckten uns an doch ehe wir etwas sagen konnten ging es wieder los und diesmal schien es noch heftiger zu sein. Es tat einen Knall und wir merkten, dass wir nass wurden.
 "Ist hier irgendwo ein Fenster auf?!" Das Wetter beruhigte sich etwas und Katha kletterte nach hinten um zu sehen, welches Fenster offen ist. "Hey Leute, ich weiß warum wir nass werden. Ich stehe in Scherben, alles ist voll damit, wir haben keine Heckscheibe mehr!" Oh mein Gott, was?! Wir stiegen aus dem Auto um uns die Sache anzusehen. Tatsächlich, der Sturm hat uns einfach unsere Heckscheibe zerfetzt! Unsere Rucksäcke und alles im Auto war voll mit Glassplittern und Wasser. Was machen wir jetzt? Ich wollte Hilfe bei einem der LKW Fahrer holen doch bevor ich ihm auf die Schulter klopfen konnte, drehte er sich schon um und ich konnte sein blutverschmiertes Gesicht sehen. Ach du großer Mist, der hatte wohl erstmal besseres zu tun als uns zu helfen.
Einer der anderen LKW Fahrer meinte , dass ein Cyclon über uns hinfeg gefegt ist. Na, da konnten wir ja von Glück reden, dass "nur" die Heckscheibe weg war und nicht gleich unser ganzes Auto samt uns!
Helfen konnte uns offensichtlich keiner, auf dem Parkplatz durften und wollten wir nicht bleiben also machten wir uns mit dem nun gut durchlüfteten Auto auf den Weg in die nächste Stadt. Port Headland. Es hätte uns kaum schlechter treffen können, denn Port Headland ist eine der teuersten Städte in Australien und lag noch ca. 200km von uns entfernt. Mit einer durchschnitts Temperatur von 36,8 Grad und einer Luftfeuchte von 60%, versprach es nicht gerade ein angenehmer Aufenthalt zu werden. Zu allem Überfluss passiert uns sowas natürlich an einem Samstag Abend, d.h., es hat keine Werkstatt offen, weder heute noch morgen! Glücklicherweise fanden wir dann aber doch eine Werkstatt, in der ein deutscher Auswanderer aus Berlin lebte. Da hatten Marco und Katha jemanden gefunden, der die gleiche Sprache spricht (Liebe Grüße nach Berlin :) ) und so machten sie zumindest einen Staubsauger und einen Platz klar, an dem wir das Auto von den Schwerben befreien und unsere Sachen trocknen konnten. Endlich erreichten wir auch jemanden von der Autovermietung. Eine neue Scheibe kann erst am Mittwoch geliert werden. Wir mussten unsere Reise also leider einige Tage auf Eis legen und die Zeit bis Mittwoch umbekommen. Nicht so einfach, wenn man nicht viel machen kann und es so heiß ist, dass man sich am liebsten in eine Badewanne voller Eiswürfel legen würde. Beim Duschen hatte man das Gefühl zu schwitzen, denn das Wasser wurde nicht kalt. Doch es half alles nichts, da mussten wir jetzt durch. Am Mittwoch ging dann alles ganz schnell und unkompliziert und wir konnten unsere Reie endlich fortzsetzen.


Bush walking :)

...wie gemalt oder...

Joffrey Gorge

Unsere Wegweiser. Kann man schon mal leicht übersehen.



große Termitenhügel.





Hancock Gorge, Weano Gorge, Dales Gorge..


Spiderwalk




Na, habt ihr unseren kleinen Freund entdeckt? Er sprang einfach aus dem Gebüsch vor uns auf den Weg!

In einem Land vor unserer Zeit :) 


Ja, manchmal ist auch etwas Akrobatik gefragt








Da waren wir auch schwimmen





Eine unfreiwillige Abkühlung


Circular Pool





Der Blick von oben auf die Gorge