Zum Abschluss in Exmouth und am Ningaloo Reef fuhren wir nochmal zum Turquoise Bay um dort zu schnorcheln. Ich kann es nur nochmal sagen, wie faszinierend die Unterwasserwelt ist! Mein Fazit, ob das Ningaloo Reef nun besser als das Great Barrier Reef ist, ist schwer festzulegen. Den Vorteil, den ich im Ningaloo Reef sehe ist, das es direkt "vor der Tür" liegt und man nicht ewig mit dem Boot zum Schnorcheln rausfahren muss und natürlich die Walhaie, wenn man denn in der richtigen Saison da ist. Ansonsten finde ich beide Riffe gleich toll und einzigartig. Es lohnt sich auf jeden Fall wenigstens eins davon anzusehen.
Wir hatten eine tolle Zeit in Exmouth, doch nun war es Zeit wieder aufzubrechen, denn es lag noch einiges vor uns.
Auf unseren nächsten Stopp freute ich mich auch schon riesig, den Karijini NP. Ich habe viele Fotos gesehen und schon einige Leute sagen hören, das dies der beste NP sei. Wir kamen gegen Nachmittag auf unserem Campingplatz an. Die Dame am Empfang meinte, dass wir noch Zeit hätten eine Wanderung zu machen. Es war schon reltaiv spät also lies die Hitze auch etwas nach. Wir sollten uns jedoch nicht zu lange dort aufhalten, denn der Wanderweg wurde mit Class 5 ausgeschrieben, also dem höchsten Schwierigkeitsgrad und wenn es dunkel wird, findet man nur sehr schwer den Weg zurück ins Camp. Wir hatten einen straffen Zeitplan vor uns und da wir viel sehen wollten entschlossen wir uns, die Wanderung zur Joffry Gorge noch zu machen.
Auf gehts, alle mir nach! Es hat sich gelohnt. An den Felswänden
ging es hinunter in die Schlucht bis zu einem kleinen natürlichen Pool, in dem man schwimmen konnte. Die Abkühlung konnten wir gut gebrauchen. Nach dem Plantschen machten wir uns dann schnell wieder auf den Rückweg, denn die Sonne verabschiedete sich so langsam. Ich liebe NPs zum anfassen. Ich komme mir dann manchmal vor wie in einem Indianer Jones Film, alles ist ein großes Abenteuer. Wie bei einer Schnitzeljagt muss man den richtigen Weg finden, der teilweise nur durch kleine Schildchen markiert wurde. Ein falscher Schritt oder zu viel Übermut und man stürzt ab. Etwas erledeigt aber glücklich von den Eindrücken fielen wir abends ins Bett und freuten uns, was morgen noch auf uns warten würde. Für den Karijini NP hatten wir ca. drei Tage eingeplant..
Karijini NP - das volle Programm
Früh um 05.30 Uhr klingelte der Wecker. Wir hätten ihn eigentlich gar nicht gebraucht, denn wir lagen eh die meiste Zeit wach wegen der Hitze und der vielen Mücken. Bierflaschen dienten uns als Abkühlung (nein, nicht zum trinken, zumindest nicht in der Nacht), doch auch die waren ganz schnell wieder warm. Also war es eigentlich nicht schlimm, um 05.30 Uhr aufzustehen, sondern eher eine Erlösung vom vielen Rumgewälze im nassgeschwitzen Bett. Marco und Katha musste ich etwas gut zu reden, denn viel Lust zum Wandern hatten sie nicht, noch nicht.
Unser erster Stopp war die Weano Gorge mit dem Handrail Pool. Nach einer langern Wanderung durch die Gorge (Schlucht) wurde die diese immer enger und nach einer Weile tat sich endlich der Handrail Pool auf. Ein riesen natürlicher Pool, umgeben von den hohen Felswänden der Schlucht. Wir konnten gar nicht so schnell gucken, als Katha sich die Klamotten vom Leib riss und in den Pool sprang. Er sah auch wirklich sehr verlockend aus also ließen wir nicht lange auf uns warten und sprangen hinter her! Wow, ist das schön hier! Überwältigt von der traumhaften Kulisse, genossen wir unsere Abkühlung und machten uns dann auf zur nächsten Attraktion, der Hancock Gorge. Der Wanderweg war sehr abwechslungsreich und mit viel Klettern verbunden. Rutscht man ab, fällt man ins Wasser samt Fotoapparat und Rucksack, also ist Vorsicht geboten. Es wäre gemein, würde ich jetzt sagen, ich wusste warum ich Katha nicht meine Kamera anvertraut hatte, denn schwupps rutschte sie über einen spitzen Stein und setzte sich samt Klamotten ins Wasser. Die Wege waren aber auch wirklich schwierig und gemein teilweise.
Den Spiderwalk und den Kermit Pool haben wir dann ohne weitere Vorfälle gemeistert und konnten einfach nur staunen, was die Natur uns dort bot! An dieser Stelle, lasse ich am besten wieder die Bilder sprechen, die ihr weiter unten finden könnt.
Nachdem wir genügend Eindrücke und Fotos gesammelt hatten, machten wir uns zurück zum Auto. Da saßen wir also und trieften vor uns hin. Bereit jede einzelne Fliege zu erschlagen, die sich auf uns setzte würde... doch uns fehlte jegliche Kraft dazu. Die Hitze entzog uns das letzte bisschen Enegerie und so überlegten wir uns, weiter wandern zu gehen. Ja ihr lest richtig, weiter wandern. Es hört sich widersprüchlich an, doch in den Schluchten war die Wärme erträglicher.
Also auf zu unserer dritten Wanderung, auf zur Dales Gorge. Von der Dales Gorge aus, erreichte man die Fortescue Falls und von dort aus ging es weiter zum Circular Pool. Die Wanderung hätten wir sicherlich mehr genießen können, wenn wir nicht schon so kaputt gewesen wären. Nichts desto trotz, erfrischten wir uns kurz in den Fortescue Falls. Auch beim Circular Pool wollten wir kurz hinein tauchen, doch die komischen schwarzen Würmer im Wasser hielten uns dann doch davon ab. Also immer schön aufpassen wo ihr gerade reinspringen wollt. Nicht nur ob Krokodile in der Gegend sind, sondern auch auf kleine Tierchen achten.
Was für ein aufregender und spannender Tag, doch die Eindrücke, die wir im Karijini NP sammeln konnten, sind unbezahlbar! Ich bin sehr stolz auf uns alle, denn es war ein hartes und anstrengedes Erlebnis, doch wir haben uns den Mut und die Abenteuerlust nicht nehmen lassen!
Ich glaube, ich wiederhole mich an dieser Stelle, doch der Karijini NP war ein absolutes Highlight auf meiner Australien Reise! Natur zum Anfassen pur, Abenteuer und manchmal das Gefühl, als wäre man bei Jurassic Park oder in einer anderen, vergessenen Welt.
Dass wir noch am gleichen Tag wieder unseren Mut und unseren guten Zusammenhalt unter Beweis stellen mussten, das ahnte niemand....
Immernoch Tag 8 - böse Überraschung...
Wir hatten noch ein paar Kraftreserven und so verließen wir den Karijini NP und fuhren Richtung Port Headland. Bereits im NP zog sich der Himmel langsam etwas mit dicken Wolken zu. Auf der Fahrt begann es dann in der Ferne zu blitzen. So ein Gewitter sieht bei den endlosen Weiten Australiens schon cool aus, dachten wir uns und wollten das Spektakel in Ruhe ansehen. Wir fuhren also auf den nächsten Parkplatz, um Blitze zu beobachten. Einige riesen Roadtrains (LKWs) hielten auch auf dem Platz, da es immer windiger wurde und sie nicht mehr fahren durften. "Marco, komm lieber rein, es fängt an zu regnen". Draußen war es mittlerweile dunkel und der Regen prasselte auf unser Auto. Der Wind nahm zu, also beschlossen auch wir ertstmal ab zu warten, bis sich die Lage beruhigt. Wir wollten nur kurz den Schauer abwarten und dann weiter fahren, doch aus diesem Plan wurde nichts! Der Regen wurde immer heftiger und der Wind hatte mittlerweile Orkanstärke erreicht. Marco zog die Handbremse an und hielt das Lenkrad fest. "Oh mein Gott, dass wird ja immer schlimmer!" "Leute guckt mal aus dem Fenster, die ganze Straße steht unter Wasser!" Panik machte sich breit, doch Marco behielt einen kühlen Kopf und versuchte uns zu beruhigen, obwohl er wahrscheinlich selber die Bremse fast durchs Auto getreten hätte vor Angst. Die Blitze kamen immer näher, plötzlich sahen wir Buschfeuer in der Ferne, das Auto wurde durchgeschüttelt und der Regen war nun so laut, dass man nichts anderes mehr hören konnte. Es blitze vor uns so hell auf, dass wir dachten, wir werden blind vom hellen Licht oder es schlägt gleich bei uns ins Auto. Es war ein lautes Getose und Prasseln, wir hatten Angst, das Auto würde gleich einfach vom Wind weg weggedrückt. Ein Moment des Chaos und der Angst doch dann... alles ruhig... Wir guckten uns an doch ehe wir etwas sagen konnten ging es wieder los und diesmal schien es noch heftiger zu sein. Es tat einen Knall und wir merkten, dass wir nass wurden.
"Ist hier irgendwo ein Fenster auf?!" Das Wetter beruhigte sich etwas und Katha kletterte nach hinten um zu sehen, welches Fenster offen ist. "Hey Leute, ich weiß warum wir nass werden. Ich stehe in Scherben, alles ist voll damit, wir haben keine Heckscheibe mehr!" Oh mein Gott, was?! Wir stiegen aus dem Auto um uns die Sache anzusehen. Tatsächlich, der Sturm hat uns einfach unsere Heckscheibe zerfetzt! Unsere Rucksäcke und alles im Auto war voll mit Glassplittern und Wasser. Was machen wir jetzt? Ich wollte Hilfe bei einem der LKW Fahrer holen doch bevor ich ihm auf die Schulter klopfen konnte, drehte er sich schon um und ich konnte sein blutverschmiertes Gesicht sehen. Ach du großer Mist, der hatte wohl erstmal besseres zu tun als uns zu helfen.
Einer der anderen LKW Fahrer meinte , dass ein Cyclon über uns hinfeg gefegt ist. Na, da konnten wir ja von Glück reden, dass "nur" die Heckscheibe weg war und nicht gleich unser ganzes Auto samt uns!
Helfen konnte uns offensichtlich keiner, auf dem Parkplatz durften und wollten wir nicht bleiben also machten wir uns mit dem nun gut durchlüfteten Auto auf den Weg in die nächste Stadt. Port Headland. Es hätte uns kaum schlechter treffen können, denn Port Headland ist eine der teuersten Städte in Australien und lag noch ca. 200km von uns entfernt. Mit einer durchschnitts Temperatur von 36,8 Grad und einer Luftfeuchte von 60%, versprach es nicht gerade ein angenehmer Aufenthalt zu werden. Zu allem Überfluss passiert uns sowas natürlich an einem Samstag Abend, d.h., es hat keine Werkstatt offen, weder heute noch morgen! Glücklicherweise fanden wir dann aber doch eine Werkstatt, in der ein deutscher Auswanderer aus Berlin lebte. Da hatten Marco und Katha jemanden gefunden, der die gleiche Sprache spricht (Liebe Grüße nach Berlin :) ) und so machten sie zumindest einen Staubsauger und einen Platz klar, an dem wir das Auto von den Schwerben befreien und unsere Sachen trocknen konnten. Endlich erreichten wir auch jemanden von der Autovermietung. Eine neue Scheibe kann erst am Mittwoch geliert werden. Wir mussten unsere Reise also leider einige Tage auf Eis legen und die Zeit bis Mittwoch umbekommen. Nicht so einfach, wenn man nicht viel machen kann und es so heiß ist, dass man sich am liebsten in eine Badewanne voller Eiswürfel legen würde. Beim Duschen hatte man das Gefühl zu schwitzen, denn das Wasser wurde nicht kalt. Doch es half alles nichts, da mussten wir jetzt durch. Am Mittwoch ging dann alles ganz schnell und unkompliziert und wir konnten unsere Reie endlich fortzsetzen.
Bush walking :)
...wie gemalt oder...
Joffrey Gorge
Unsere Wegweiser. Kann man schon mal leicht übersehen.
große Termitenhügel.
Hancock Gorge, Weano Gorge, Dales Gorge..
Spiderwalk
Na, habt ihr unseren kleinen Freund entdeckt? Er sprang einfach aus dem Gebüsch vor uns auf den Weg!
In einem Land vor unserer Zeit :)
Ja, manchmal ist auch etwas Akrobatik gefragt
Da waren wir auch schwimmen
Eine unfreiwillige Abkühlung
Circular Pool
Der Blick von oben auf die Gorge
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