So, lange genug in Melbourne rumgegammelt. Es wird Zeit weiter zu ziehen. Spontan haben wir Thierry getroffen, der uns gleich am nächsten Tag von Melbourne mit nach Adelaide genommen hat. Ca. 8 Stunden dauerte die Fahrt und war mit 30$ für jeden echt günstig. Da sind wir nun also in Adelaide. Wir haben ins Hostel eingecheckt und gleich gemerkt, dass wir hier nicht lange bleiben werden! Die Leute in unserem Zimmer waren echt gruselig. Eine hatte große schwarze Mülltüten, in denen sie ihre Klamotten durch die Gegend schlürfte und in der Hostel Küche plötzlich immer neben einem auftauchte wie ein Schatten. Eine Andere hat dann für uns gebetet und gesagt "you are protected now... nothing will happen" usw. hmmmm okeeeee, WIR CHECKEN MORGEN AUS! Generell war das Hostel voll mit komischen Leuten. Gleich am nächsten Morgen haben wir uns dann in die Bahn gesetzt und sind in ein Hostel in Glenelg gezogen, dass nur fünf Minuten vom Strand entfernt war. Es hatte schöne helle Zimmer, nette und freundliche Leute und die Atmosphäre war gleich viel besser. Hier haben wir uns wohl gefühlt. Adelaide hat mich echt enttäuscht. Ich bin froh, dass wir gleich weiter nach Glenelg gefahren sind. Es liegt nur ca. 35 Minuten Bahnfahrt von Adelaide entfernt.
Beim abendlichen Schlendern durch Glenelg wurde ich dann wieder Teil einer Straßenkünstler Show
Auch in Glenelg waren wir wieder auf Job Suche und so kam es, dass uns eine Frau aus Adelaide anrief, die etwas Hilfe zu Hause gebrauchen könnte. Ein paar Kisten schleppen hier, ein bisschen Abwaschen da, na gut dachten wir, ist schnelles Geld also fahren wir hin. Ich weiß nicht, was die gute Frau geraucht hat aber ganz dicht war sie nicht. Katha musste Kisten durch die Gegend schleppen während ich mich mit ihr auseinander setzen durfte. Anscheinend schreibt sie Bücher und so musste ich mittippen, was sie mir diktiert hat. Ich habe keine Ahnung wovon die Dame gesprochen hat. Ich habe einfach wie wild mitgetippt und versucht alles zu verstehen und aufzuschreiben, was aus ihrem Mund geschossen kam. Zwischendurch hat sie Katha förmlich gezwungen doch nun endlich mal Orangensaft zu trinken. Während dessen sagte sie uns, wir sollten Briefe öffnen, die fast überall in ihrer Wohnung verteilt lagen. Sie sucht eine Handy Rechnung, die sie bezahlen müsse. Endlich haben wir diese Rechnung gefunden. Anstatt den Betrag zu zahlen, der auf der Rechnung steht hat sie gleich einfach mal ein paar 100 $ mehr überwiesen, einfach so. Dann sollten wir noch mehr Rechnungen suchen, die sie bezahlen muss. Wenn sie diese jetzt nicht bald bezahlt kommt sie ins Gefängnis meinte sie. Aaaha. Wir fragten sie, warum sie die Briefe nicht schon vorher aufmacht? Anscheinend hat sie eine Phobie dagegen und kann solche Sachen nur bezahlen, wenn jemand anderes ihr die Briefe öffnet. Gesund ist das nicht. Dann hat sie Katha zum Chinesen Essen kaufen geschickt. Als Katha wieder kam hat die Frau uns förmlich aus der Wohnung geschmissen. "Jaja, nehmt das Essen ruhig mit, beeilt euch, ihr müsst euren Bus noch bekommen". Sie hat uns bezahlt und dann sind wir auch liebend gerne da abgehauen. Ach ja, einen Check über 900$ hat sie uns dann auch noch mit auf den Weg gegeben, wir sollten ihn doch bitte in den Briefkasten schmeißen. Bei den vielen verrückten Menschen in Adelaide hatten wir Schiss, dass wir nachher damit noch überfallen werden.
So, nun standen wir also an der Bushaltestelle mit 900$ in der Tasche und kein Bus kam mehr. Passt ja wieder super. Laufen konnten wir auf keinen Fall, dafür war es zu weit und unser gerade verdientes Geld wollten wir dann auch nicht in ein Taxi investieren. Also was macht man in solch einer Situation? Richtig, Daumen raus und Trempen! Es fuhren viele grinsende Leute an uns vorbei, einige winkten uns zu oder hielten auch den Daumen raus. Jaja schon lustig die Australier. Ups, da kommt die Polizei, schnell den Daumen wieder rein. Nach ca. 30 Minuten hat dann endlich jemand angehalten und uns mitgenommen. Also Adelaide wird definitiv nicht meine Lieblingsstadt.
Die nächsten Tage in Glenelg liefen dann trotz Job Suche recht entspannt ab und so haben wir uns einige Sonnenuntergänge angeguckt und uns dabei ein Bierchen gegönnt. So lässt es sich aushalten.
Auf Nik sind wir auch noch gestoßen. Er hat eine kleine Familie und sucht jemanden, der sich um seine Kinder kümmern kann, während er und seine Frau arbeiten. Er hat uns sein Haus gezeigt und wir haben soweit auch schon alles abgeklärt und hätten den Job fast bekommen, hätte seine Frau nicht etwas dagegen gehabt. Sie hätte gerne jemanden, der länger als 5 Wochen dort arbeiten kann und somit waren wir leider wieder raus aus der Sache, man, immer diese Frauen. Sehr schade, denn das Haus, in dem wir hätten wohnen können, war schon echt Luxus! Mit Swimming Pool und King Size Bett hätten wir uns nicht beklagen können :) Naja, man kann nicht alles haben und so beschlossen wir Glenelg bald wieder zu verlassen um nach Perth weiter zu ziehen.
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